Am 15.01.1734 beantragte "Jacob Krazer" 2 Pfosten (Stöcke) vor seiner Tür. Er wollte damit den Gehweg freihalten, da nach der Komödie im Faberbräu nebenan, viele Wagen an seinem Anwesen vorbeifuhren oder davor parkten. Es soll also eine Art Park und Fahrfreie Zone geschaffen werden.
Hintergrund:
In der Sendlinger Str. 75 gab es einst den "Probstbräu". 1714 heiratete die Witwe Probst den Bierbrauer Johann Jakob Kratzer (Jacob Krazer). 1738 wurde das Haus (zwangs)versteigert und kam so in den Besitz von Simon Hacker.
Die benachbarte Sendlinger Str. 76 ist bereits seit 1417 als "Prew im Haggenviertel" bekannt und wechselte mehrfach den Besitzer. Um 1700 war dort der "Faberbräu" untergebracht, welcher damals das erste Volkstheater Münchens beherbergt. Dieses war entsprechend beliebt. 1738 konnte Simon Hacker auch dieses Anwesen erwerben. Der Name wird zu "Hacker-Bräu".
Die Anwesen kommen durch die Heirat von Therese Hacker mit Josef Pschorr in dessen Besitz. 1797 kauft er seinem Schwiegervater die Brauerei ab.
Nach einem Brand 1835 werden zwei weitere Grundstücke erworben und das heutige Hacker-Haus entsteht. Inzwischen gibt es keine direkten Nachfahren mehr und nach erneuter Trennung von Brauerei und Anwesen, kauft 1946 die Brauerei das Anwesen, in deren Besitz es bis heute ist.
Quellen:
Historisches Brauereiverzeichnis
Offline:
Stadtarchiv München - Ratssitzungsprotokoll (RP): RP 134/1 S. 22
(Nur Offline im Stadtarchiv verfügbar)
Chronik der Stadt München - Erzwungener Glanz 1706 - 1818

